Vergänglichkeit

Vergänglichkeit

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Ver|gạ̈ng|lich|keit 〈f. 20; unz.〉 vergängl. Beschaffenheit, Sterblichkeit

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Ver|gạ̈ng|lich|keit, die; -, -en:
1. <o. Pl.> das Vergänglichsein.
2. etw. Vergängliches.

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Vergänglichkeit,
 
Religionswissenschaft: die Erkenntnis, dass allem Werden das Vergehen immanent ist; in den meisten Religionen als eine grundlegende Unheilserfahrung aufgefasst, der entsprechende Heilswege und -ziele korrespondieren: Erhaltung der ewigen Ordnung (Stammesreligionen), ewige Wiederkehr (Hinduismus und andere Volksreligionen), Aufgehen im Werdeprozess selbst (Buddhismus), Paradiesvorstellungen und/oder ewiges Leben (z. B. viele orientalische Religionen, Islam, Amida-Buddhismus [Amitabha], Mysterienreligionen, Christentum). Der Vergänglichkeit wird die Ewigkeit Gottes gegenübergestellt (Judentum, Christentum, Islam, Parsismus) oder die Unvergänglichkeit der Götter, die sich z. B. von den Früchten des Lebensbaums (z. B. Inder, Griechen, Germanen) oder von deren Holz (z. B. Ägypter) nähren. Auch die religiösen Deutungen der Ursache der Vergänglichkeit sind unterschiedlich: Irrtum der Götter beziehungsweise Kulturheroen (Stammesreligionen), Zorn Gottes (Altes Testament) beziehungsweise Sünde (Neues Testament), Wille Gottes (Islam), Auseinanderfallen von Brahman und Atman (Hinduismus) oder die Vorstellung, dass gemäß dem Gesetz des Vergehens allem Gewordenen und Werdenden der Charakter der Uneigentlichkeit anhaftet (Buddhismus).

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Ver|gạ̈ng|lich|keit, die; -: das Vergänglichsein: Der Mensch ist eingespannt zwischen V. und Ewigkeit (Sommerauer, Sonntag 98); immer gleiche Tage. Anhäufungen von -en (Sobota, Minus-Mann 261).

Universal-Lexikon. 2012.

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